Comparatif un peu inattendu entre un Troytec et Bacheta carbon, avis du propriétaire:
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31.07. - Ein Vergleich - Troytec Revolution HR-FS - Bacchetta Carbon Aero 2.0
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24 Kommentare
von
fluxx
am 31.07.2013 um 18:41 (8335 Hits)
Nach jetzt 2 Wochen und 1250 km/7500 hm mit dem gebraucht gekauften TTR HR-FS möchte ich eine erste Einschätzung dieses High-End-Liegerades vornehmen. Nachdem ich noch ein Bacchetta Carbon Aero 2.0 aus dem gleichen Qualitäts- und Preissegment fahre, werde ich abschließend natürlich auch eine Bewertung des CA2 und eine Abwägung vornehmen.
Alle Bewertungspunkte sind meine persönliche Sicht der Dinge und jeder einzelne Punkt kann von anderen Fahrern völlig anders gesehen und bewertet werden, das bitte ich zu beachten! Ausserdem habe ich das TTR HR-FS gebraucht gekauft, die Ausstattung konnte ich also nicht selber festlegen (z. B. Sitzauflage, 622er Hinterrad) und bisher auf die Schnelle nicht ändern.
Die positiven Punkte kennzeichne ich mit +, die durchschnittlichen mit o und die negativen mit -.
TTR HR-FS
+ Tolle Optik, schaut sehr gut aus
+ Perfekte Sitzposition, trotz 559er und 622er Laufräder nur 48 cm Sitzhöhe
+ Einfaches und sicheres Handling
+ Lenker individuell einstellbar
+ Ruhiger, stabiler Geradeauslauf, fährt wie auf Schienen
+ Carbonrahmen schluckt einiges an harten Schlägen weg
+ Sitzwinkel passt sehr gut, obwohl nicht verstellbar
+ Scheibenbremsen, ein Sicherheitsgewinn nicht nur in den Bergen
+ Sehr saubere, überlegte Zugverlegung, teils im Rahmen
+ Hohe Geschwindigkeit bergab, auch ohne Treten
+ Hochwertiger DT-Swiss-Luftdämpfer, blockierbar, nimmt die groben Schläge vom Hinterrad
o Blockierbarer Dämpfer für Bergaufpassagen, ohne Gepäck auch während der Fahrt erreichbar
o Zwei Laufradgrößen, 559 vorne, 622 hinten
o Mit Compact-Kurbel und 12-32 hinten ab ca. 12% mit Gepäck grenzwertig, hier wäre ein 26er Laufrad hinten die bessere Option
o Meine favorisierte Laufradgröße wäre vorne und hinten 571, da gibt es hochwertige Systemlaufräder und eine deutlich größere Auswahl an Reifen als in 559, zudem wäre die Übersetzung am Berg besser
o Fahrradgewicht: 12,2 kg mit Spiegel, Schutzblech hinten, Navihalterung
o Flaschenhalter hinten am Sitz können nicht zusammen mit Radical-Seitentaschen verwendet werden
- Rückspiegel zu weit vorne (falls das so Serie ist)
- Farbe an der Lenkerklemmung blättert ab
- Dämpferventil kann ohne Lösen der oberen Schrauben des Sitzes mit einer herkömmlichen Dämpferpumpe nicht erreicht werden, evtl. mit einer Verlängerung, die ich aber nicht habe
- Zentralfederung durch den Heckdämpfer: Nein. Die Schläge aufs Vorderrad sind gleich hart, egal ob der Dämpfer blockiert ist oder nicht. Die Einstellung des Dämpfers ist mit ca. 25-30 % Sag gewählt.
- Sitzpads zu großflächig, der Rücken ist im Gegensatz zu einer Ventisit-Sitzmatte nassgeschwitzt, das Schwitzwasser staut sich im Bereich des unteren Mittelkanals, Ventisit passend zum Sitz ist aber schon unterwegs
- Radical-Seitentaschen müssen mit den Querguten über die Sitzpads gehängt werden und beschädigen diese, liegen dazu noch direkt am Rücken an, mit einer Sitzmatte laufen die Gurte unter der Matte durch und stören nicht
- Aufhängung der Kettenschutzrohre kann verbessert werden, die Aufhängung wird regelmäßig reissen, zwei Fälle sind allein mir bekannt
- Kettenführung kann optimiert werden, eine Lösung mit einer Doppelrolle scheint mir recht problemlos machbar
- Ausleger verformt sich sichtbar, vor allem, wenn man mit dem linken Fuß nach vorne tritt, Ausleger könnte so gebaut werden, dass er leicht nach links vorne gebogen verläuft und so steifer wird(?)
- Muttern und Schrauben an Dämperaufnahme oben und unten sowie an der Umlenkrolle am Ausleger verrostet, Nirosta(?)
- Schlechter Nässeschutz von unten, Schutzbleche vorne und hinten notwendig
- Lenker sehr lang, dadurch flattert er während der Fahrt sehr stark, wenn man ihn loslässt, also mit einer Hand fährt, ein Daran-Ziehen am Berg nicht effektiv
- Gewichtsverteilung liegt mit Fahrer und Gepäck bei 55:45% (vorne:hinten), was bei Notbremsungen zu einem blockierenden Hinterrad und bei Bergauffahrten auf unbefestigtem Untergrund zu einem durchdrehenden Hinterrad führt, passierte mir sogar mit 10 kg Reisegepäck, das am Sitz befestigt war und schon auf Höhe der vorderen Hälfte des Hinterrads hängt
Bacchetta CA2
+ Extrem steif, kompromisslos, daher auch extrem hart, was aber durch den gefahrenen Luftdruck (15%-Drop-Regel) kompensiert werden kann.
+ Dadurch und wegen der 571er Laufräder hat das CA2 mit vergleichbaren Antriebskomponenten eine bessere Bergfähigkeit und eine größere Auswahl an Reifen
+ Gewicht: 9 kg mit Navihalterung, Spiegel, Klingel
+ Kürzerer Überhang Tretlager-Steuersatz
+ Perfekte Kettenführung durch Doppelrolle und ohne Kettenrohre und vorderer Umlenkrolle, Vorderrad kettenfrei
+ Gewichtsverteilung 40:60% (vorne:hinten), dadurch bei Notbremsungen kein Blockieren des Hinterrads und keine Traktionsprobleme am Berg auf unbefestigtem Untergrund
+ Perfekter Nässeschutz von unten, vorne durch das dicke Rahmenrohr, hinten durch die Hecktasche
+ Sehr steifer Lenker, man kann am Berg notfalls kompromisslos daran ziehen
+ Fahrrad kürzer als das TTR HR-FS, kann problemlos die enge Kellertreppe hinunter getragen werden, beim TTR HR-FS muss man zu zweit sein
+ Am Berg und in der Ebene schneller als das TTR HR-FS, letztlich kann man das aber nur durch eine Messkurbel belegen
o Anfangs unsicheres Handling, sehr nervös, bedingt durch die hohe Sitzposition
o Bergauf manchmal das Gefühl, das Vorderrad ist zu wenig belastet, vor allem auf Kopfsteinpflaster
- Sitzposition sehr hoch, 60 cm bei 571er Laufrädern
- Längenanpassung ohne Verändern der Kettenlänge möglich, dafür aber Umsetzen des Sitzes durch Lösen von 4 Schrauben
- Fahrrad kürzer als das TTR HR-FS, daher etwas nervöserer Geradeauslauf
- Bergab nur dann schnell, wenn der Sitz so flach steht wie beim TTR HR-FS
- Sitzposition in flacher Sitzstellung nicht so perfekt wie beim TTR HR-FS
- Felgenbremsen, wenn auch sehr gute, auf langen Bergabpassagen denkt man über Scheibenbremsen nach
- Gewöhnungsbedürftige Optik
Fazit: Für die schnelle Feierabendrunde und den starken Auftritt am Berg wird das CA2 erste Wahl bleiben. Für Touren mit Reisegepäck geben sich die beiden nicht viel, hier wird die Entscheidung schwer werden, bei Touren im Gebirge wird wohl das Bacchetta punkten. Für lange Touren mit Minimalgepäck hier in der Gegend werde ich wohl das TTR HR-FS bevorzugen.
Auch wenn ich einige Negativpunkte über beide Räder gelistet habe, muss man doch sagen, dass es sich um klasse Räder mit viel Potential, aber auch Verbesserungsmöglichkeiten im Detail und ohne große Anstrengungen, handelt.
Hp39